Tourbeginn: Regulär 15:30 Uhr
St. Christina
Tourende: Vorraussichtlich
14:00 Uhr
St. Christina
1. Tag:
Auf die Regensburger Hütte
Von der Talstation der Gondel zum Col Raiser (1.627m) folgen wir anfangs steil einer befestigten Forststraße. Sobald wir die saftigen Weiden erreicht haben verflacht sich unser Weg und ein lichtes Wäldchen spendet uns Schatten. Kaum 1,5 Stunden später, aber über 400 m höher genießen wir unser erstes Getränk auf der Regensburger Hütte auf 2.037 m. Das Wahrzeichen Südtirols, der Schlern mit den beiden Türmen Santner und Euringer, besticht am südlichen Horizont, westlich schließt sich die beeindruckende Gestalt des Langkofels an. Im Norden unserer Hütte bezaubert uns die Geislergruppe.
410 Hm700m800m1,5 hsehr schwerRegensburgerhütte (Rifugio Firenze)Halbpension
2. Tag:
Übers Hochplateu Puezgruppe zum Grödner Joch
Auf dem Dolomiten Höhenweg Nr. 2 wandern wir über blühende alpine Wiesen. Mit etwas Glück finden wir hier sogar Edelweiß. Danach wird es steiniger. Bei der Forcla Forces de Sieles (2.505 m) ist unser Weg nicht sonderlich steil, doch für wenige Meter etwas ausgesetzt (Drahtseilsicherung). Danach queren wir unschwer ein Schuttfeld. Ganz überraschend taucht zur Mittagspause die Puezhütte vor uns auf. Auf dem Hochplateau der Puezgruppe blicken wir beim Weiterwandern Richtung Forcla de Campei Somafurcia (2.366 m) nach rechts ins Langental mit Wolkenstein und verabschieden uns von den Geislerspitzen. Nach wenigen Metern Abstieg halten wir uns rechts und bleiben auf dem Höhenweg Nr. 2. Unschwer vorbei am Loch de Crespeina erreichen wir bald den gleichnamigen Pass (2.528 m). Zum letzten Pass für den heutigen Tag dem Forcla Cier (2.469 m) führt der Weg über Schutt durchsetzt vom gelben Alpenmohn. Über uns die Cirspitzen gelangen wir zum Grödner Joch wo wir unmittelbar vor dem massigen Sellastock übernachten.
790 Hm720 Hm800m7 hsehr schwerRifugio FraraHalbpension
3. Tag:
Durch das Val Setus vorbei am Pisciadu zum Sellaplateau
Der Sellastock ist nicht nur für Alpinkletterer ein Leckerbissen. Auch geübte Alpinwanderer kommen auf ihre Kosten. Am vielfältigsten und spannendsten, aber auch anstrengendsten Tag gehen wir nur kurz über die grüne Wiese. Am nördlichen Fuß des Sass de la Luesa wird es steinig. Sobald der Weg nach Süden abdreht, wird es steiler und schattig. Im Val Setus können sich bis in den Sommer hinein einzelne Schneefelder halten. Schließlich schalten wir für eine halbe Stunde in den Expertenmodus: zur Überwindung einer Felsstufe greifen wir beherzt in die Stahlseile und nutzen auch die Eisenkrampen. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind hier zwingend Voraussetzung. Berechtigt stolz machen wir wenige Meter danach an der Pisciadu Hütte, am gleichnamigen See gelegen, eine kurze Pause. Unter den Westwänden der Cima Pisciadu steigen wir im Val de Tita weiter auf. Einzelstellen sind mit Stahlseilen gesichert. Top: Mittagspause erfolgt am rechten Ort! Bei gutem Wetter erwartet uns auf dem Sellaplateau auf ca. 2.900 m ein grandioses Panorama! Von nun an gehts bergab: an der Forcella d'Antersass verlassen wir noch auf der Hochebene den Dolomiten Höhenweg in westliche Richtung. Bald steigen wir über zahllose Serpentinen teilweise steil und schuttig etwa 500 Höhenmeter ab. Mit viel Glück kreuzt hier ein Steinbock unseren Weg. Der weitere Abstieg bis zur 2.000er Höhenlinie verläuft wieder im Grünen. Der Gegenanstieg hinauf zum Sellapass (2.244 m) ist einfach und schließlich erreichen wir unser Tagesziel nach einer beeindruckenden Etappe.
1.250 Hm1.000 Hm800m8 hsehr schwerRifugio Carlo ValentiniHalbpension
4. Tag:
Vom Sellapass auf den Plattkofel
Von der komfortablen Plattkofelhütte trennen uns drei lockere Gehstunden auf dem Sentiero Federico Augusto. Der Weg ist nach dem letzten sächsischen König Friedrich August III benannt. Von Seis aus unternahm der begeisterte Bergstgeiger 1904 etliche Bergfahrten. Nach der Mittagspause ruft uns der Berg: in 2 - 2,5 Stunden schaffen wir die knapp 700 Höhenmeter locker. Über die schuttige Südwestflanke nähern wir uns dem höchten Punkt unserer Tour, dem Gipfelkreuz des Plattkofels auf fast 3.000 m. Vor dem Abstieg zur Plattkofelhütte haben wir Zeit zum Ausruhen und Genießen!
850 Hm1.050 Hm850 Hm7 hsehr schwerPlattkofelhütteHalbpension
5. Tag:
Vorbei an der Seiser Alm zum Grasleitenpass
Früh brechen wir heute zur Tierser Alpl Hütte auf. Zuerst tangieren wir den weiträumigen Bereich der berühmten Seiser Alm. Voraussetzung für die weiten Hänge, auf denen im Sommer das Vieh grast und im Winter die Skifahrer ihren Spaß haben, ist der weiche Sandstein, der zwischen den harten Korallenbänken des Dolomits für die landschaftliche Vielfalt sorgt. Die letzten Meter vor der Hütte erreichen wir über einen steilen Wirtschaftsweg. Nach der Hütte wechselt die Landschaft. Über wenige Meter im Fels bewegen wir uns mit Unterstützung von Stahlseilen und Krampen. Danach zeigt der Blick vom Molignonpass (2.600 m) zum Grasleitenpass was die Dolomiten und alle anderen Gebiete der Kalkalpen neben der grandiosen Landschaft eben auch ausmacht: Verwitterungsmaterial in Massen! Halb so schlimm. Wir konzentrieren uns beim steilen Abstieg ins Grasleitental und steigen in Serpentinen mittlerer Steilheit auf zur Grasleitenpasshütte, wo das verdiente späte Mittagessen winkt. Mit Blick auf das Rosengartenmassiv erreichen wir durchs obere Val dal Vaiolet in weniger als eine Stunde auf einem guten Wanderweg die Vajolethütte. Von Westen her spickeln die Violettürme hervor und wir werden uns bewusst, dass von hier aus ein umfangreiches Kapitel Bergsteigergeschichte geschrieben wurde.
700 Hm610 Hm800m7 hsehr schwerRifugio VajoletHalbpension
6. Tag:
Von der Vajolethütte zum Karerpass
Nach wenigen Metern abwärts verlassen wir den breiten Weg nach rechts und folgen dem schmalen Pfad unter der beeindruckenden Wand der Rosengartenspitze hinauf zum Zigoladepass (2.552 m). Auf der Terrasse der Rotwandhütte lassen wir uns das letzte Mittagessen auf unserer Tour durch die Dolomiten schmecken. Noch eine gute Stunde trennt uns vom Parkplatz am Karerpass, wo es auch ein Vergnügen sein kann, in ein Taxi zu steigen. Durchs Fassa Tal über Canazei und unter der Festung des Pordoi Massivs, vorbei an Bars, deren Namen an berühmte Bergsteiger der Region erinnern, geht es flugs zurück zum Sellapass wo wir zum letzten Mal Quartier beziehen und beim Abendessen unsere Erlebnisse noch einmal Revue passieren lassen.
300 Hm800 Hm800m5 hsehr schwerRifugio Carlo ValentiniHalbpension
7. Tag:
Entlang des Langkofels nach St. Christina
Ein letztes Mal betreten wir kurz den Sentiero Federico Augusto. Oberhalb der Steinernen Stadt und vorbei an der Rifugio Comici (2.154 m) entlang des Langkofelmassivs wandern wir gemütlich nach St. Christina und von dort hinauf zur Talstation der Bergbahn zum Col Raiser, wo wir uns nach einer erlebnisreichen Woche verabschieden.
230 Hm750 Hm800m4 hsehr schwerFrühstück