Skitouren auf den Lofoten
Eine wahre Postkartenlandschaft!
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Eine wahre Postkartenlandschaft!
Wir waren schon einige Male zum Skitourengehen in den Lyngenalpen, ebenso auf Island – die Kombination aus schneebedeckten Skitouren-Bergen und tiefblauen Fjorden, die uns immer wieder schwer beeindruckt, kennen wir also. Was soll es da auf den Lofoten geben, das wir noch nicht gesehen haben? Zudem hat es auf den Lofoten gerade sehr wenig Schnee, das Wetter wird auch nicht so gut... Mit entsprechenden Erwartungen steigen wir in den Flieger – und werden eines besseren belehrt!
Durch die Fjordlandschaft nach Svolvaer
In Harstad/Narvik gelandet geht es über Brücken, durch Tunnel und immer wieder vorbei an Fjorden und Bergen noch 2,5 Stunden mit dem Auto vom Festland Richtung Westen auf die Inselgruppe der Lofoten bis nach Svolvaer. Das beschauliche Städtchen ist mit knapp 4.500 Einwohnern die größte Stadt der Lofoten und idealer Ausgangspunkt für Skitouren in dieser Region. Wir wohnen in einem der „Rorbuer“ – so werden die traditionellen, roten Fischerhütten genannt, die in unserer netten Unterkunft in Svolvaer zu komfortablen Ferienhäusern umgebaut wurden. Die Lage direkt am Hafen ist super und wir bestaunen erst einmal die Einfahrt des Hurtigruten Schiffes von der Terrasse aus. Am Horizont kann man die hereinziehende Schlechtwetterfront bereits erkennen. Wir genießen noch ein köstliches Abendessen – natürlich gibt es frischen Fisch! – im liebevoll dekorierten und stilvollen Restaurant, das zur Unterkunft gehört, bevor wir müde von der Anreise ins Bett fallen.
Dann machen wir halt Kultur
Über Nacht fängt es an zu schneien und zu stürmen. Also erstmal ausschlafen und schauen, wie es sich entwickelt. Leider keine Besserung in Sicht und wir entscheiden uns gegen Ski und Berge. Stattdessen ziehen wir uns an und erkunden die Gegend. Wir gehen vorbei an der Fischfabrik zu den Trockenfischgestellen, die voll sind mit Kabeljau, der hier zu Stockfisch verarbeitet wird. Wir erkunden Bunker und Stellungen, die aus dem 2. Weltkrieg stammen und frei zugänglich sind, und kämpfen uns im Sturm entlang der Hafenmauer bis zur Statue „Fiskerkona“, die bei dem Wetter und Seegang eine dramatische Stimmung zaubert. In der Bucht an der Hafenmauer liegt in etwa 20 m Tiefe ein Kriegsschiff, wie uns Taucher später erzählen. Im Anschluss erkunden wir das Kriegsmuseum direkt in Svolvaer – ein Besuch lohnt sich unbedingt, da hier auf den Lofoten vor allem deutsche Geschichte geschrieben wurde, wenn auch definitiv keine auf die man stolz sein kann. Wir erkunden noch etwas das Städtchen und auch den Nachbarort, gehen Shoppen und machen Besorgungen für das Abendessen. Natürlich – Fisch!
Berge, Sonne, Neuschnee, Fjorde – es wirkt fast etwas kitschig!
Heute werden alle unsere Erwartungen übertroffen! Der erste Skitourentag und gleich einer, der alle unsere anfänglichen Zweifel vergessen macht. Eine Skitour vom Feinsten mit 40 cm Neuschnee, Sonne satt, Ausblicken über die Fjorde, die sprachlos machen und nur noch staunen lassen, und dann natürlich Abfahrten im feinsten Powder... ein Traum! Die Landschaft ist ganz anders als alles, das wir von Lyngen und Island kennen. Die Berge nicht so hoch, wesentlich schroffer und die Fjorde teils schmaler oder mit vielen kleinen Inselchen, so dass alles viel kompakter wirkt. Man fühlt sich wirklich inmitten einer Postkarten-Landschaft.
Wir haben wahnsinniges Glück mit dem Wetter, denn es folgen drei weitere geniale Skitourentage mit Sonnenschein und super Schnee. Anderen Skitourengehern begegnen wir nur wenig. Da die Berge auf den Lofoten nicht so hoch sind, nehmen wir meist zwei Gipfel in Angriff oder steigen nochmal auf, um dann eine andere Traumabfahrt zu nehmen. Wir schlendern durch das kleine Städtchen Henningsvaer, genießen Cappuccino und Kuchen in einem der Cafés und zurück in der Unterkunft tut den müden Beinen ein Saunagang gut. Ganz Hartgesottene springen danach auch schon mal von der Terrasse ins eiskalte Hafenbecken. Abends bereiten wir Fisch zu – in allen Varianten und so lecker, wie es ihn eben nur fangfrisch und direkt am Meer gibt. An einem Abend haben wir noch das Glück Polarlichter zu sehen – ein sagenhaftes Schauspiel.
Alles dreht sich um den größten Fisch
Während unseres Aufenthaltes in Svolvaer findet die Weltmeisterschaft im Kabeljaufischen dort statt – unter den Fischern und Norwegern wohl ein Riesen-Event. Auf einer unserer Skitouren sprechen wir auf dem Gipfel mit drei jungen Norwegern. Sie erzählen uns, dass sie nur wegen der Kabeljau-WM von Oslo angereist sind – nicht wegen der Skitouren, die man hier machen kann. Fischer sind sie nicht, aber feiern können sie gut, sagen sie. In dem sonst eher verschlafenen Städtchen ist in den Bars und Restaurants rund um den Hafen richtig viel los, sogar ein Festzelt gibt es, das rappelvoll ist. Hier kommen auch die gefangenen Fische der WM-Teilnehmer an, werden ausgenommen, sortiert, gewogen und der größte – der Siegerfisch – wird ebenfalls ausgehangen.
Das Skitourenhighlight der Woche!
An unserem letzten Skitourentag auf den Lofoten nehmen wir einen der höchsten Gipfel in Angriff, den Geitgaljetind mit 1.085 m. Bei guten Bedingungen und guter Fitness sollte dieser Berg nicht fehlen – ein absolutes Highlight. Unsere Bedingungen sind perfekt! Wir steigen früh auf und sind die ersten am Berg. Unsere Aufstiegsspur liegt noch im Schatten und es ist entsprechend kalt. Das ändert sich schlagartig als die Sonne um die Ecke lugt und sich der Gipfel über uns aufbaut. Auf dieser Skitour kommt auch endlich mal das Material zum Einsatz, das man so oft mitschleppt und dann doch nicht braucht: Harscheisen, Steigeisen, Seil. Bereits unterhalb des Gipfels eröffnen sich immer wieder phantastische Ausblicke. Wir nehmen aber auch das letzte Steilstück und sind überwältigt von der Aussicht vom Gipfel. Zurück am Skidepot nehmen wir die Abfahrt situationsbedingt über die unverspurten Hänge unserer Aufstiegsspur. Beim nächsten Mal wartet hier aber noch der „South Gully“ mit der Abfahrt bis direkt an den Fjord auf uns! Aber auch ist dies eine Skitour, die noch ganz lange in Erinnerung bleibt – einfach sensationell!
Unsere letzte Skitour führt auf den Narvikfjellet
Nach einer tollen Woche auf den Lofoten fahren wir zurück Richtung Narvik. Wir hatten uns entschieden, noch zwei Tage in Narvik anzuhängen, um auch diese Gegend kennenzulernen. Narvik liegt direkt am Ofotfjord und ist für die Verschiffung des im nahen schwedischen Kiruna abgebauten Eisenerz ein wichtiger Verladehafen von der Bahn aufs Schiff. In Narvik gibt es am Narvikfjellet eines der größten norwegischen Skigebiete, das bekannt für den größten Höhenunterschied sowie die besten Freeride-Bedingungen Skandinaviens ist. Da das Skigebiet wochentags aber nur abends geöffnet hat, entscheiden wir uns noch eine Skitour auf den Narvikfjellet zu machen. Wir sind mal wieder allein auf dem Gipfel – der Norweger geht ja lieber eher etwas später los – und genießen noch einmal eine wunderbare Abfahrt mit Fjordblick.
Skitouren auf den Lofoten, in Lyngen oder auf Island... ist das nicht alles dasselbe?
Definitiv nicht! Die Lofoten haben uns mehr als beeindruckt und wir kommen ganz sicher wieder! Natürlich hatten wir meist super Bedingungen, aber auch, wenn diese mal nicht so toll sind, gibt es einiges, das man unternehmen kann. Die Landschaft um Narvik auf dem Festland ist so ganz anders als auf den Lofoten und gleicht eher der um Tromsö und Lyngen. Narvik verliert durch die Eisenerz-Verschiffung und den vielen Verkehr aber deutlich an Charme gegenüber den beiden Orten, die noch etwas weiter nördlich liegen. Daher lohnt es sich auf jeden Fall sowohl die Lofoten als auch Lyngen für eine eigene Skitourenreise zu besuchen. Beides ist sehr unterschiedlich und hat seinen Reiz. Island – als dritte Skitourendestination im Norden – ist zwar irgendwie ein bisschen ähnlich, aber eigentlich doch etwas ganz anderes und ebenfalls immer eine Reise wert.
Skitouren in den wilden Bergen der Lofoten
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