„Die Emotionen kamen erst beim Abstieg“
Expedition Island Peak 6.189m im Mai 2018
Drei Monate Vorbereitung Nachdem sich das Alpine-Welten-Team mächtig ins Zeug gelegt hat, um extra für uns eine Tour mit dem nepalesischen Bergführer Krishna Gopal Shrestha zu organisieren, sind unsere Vorbereitungen gerade rechtzeitig zu Reisebeginn abgeschlossen. Drei Monate Konditionstraining gehen zu Ende und mit vollgepackter Expeditionstasche machen wir uns auf den Weg nach Kathmandu.
Trekking-Tour zur Akklimatisierung
Vor Ort werden wir von unserem Guide Krishna herzlich in Empfang genommen und ohne große Pause geht es am nächsten Tag mit dem Flugzeug weiter nach Lukla. Bereits die Landung auf einem der gefährlichsten Flughäfen der Welt ist ein kleines Abenteuer. Die folgenden zwei Wochen stehen eine ausgiebige Akklimatisierung beim Hütten-Trekking auf dem Programm. Über Namche Bazar, dem Tor zur Khumbu-Region, geht es immer weiter hinauf bis zum ersten kleineren Gipfel, dem Gokyo-Ri. Noch vor Sonnenaufgang machen wir uns auf den Weg, den 5.357m hohen Aussichtsgipfel zu erklimmen. Bei bestem Wetter können wir bei einer Tasse warmen Tee den perfekten Blick auf den 8.000er Cho Oyu und den mächtigen Ngozumpa Gletscher genießen. Bereits am nächsten Tag steht die Überquerung des Cho La auf dem Programm. Nach heftigem Gewitter und Schneefall bis in die frühen Morgenstunden ist die Landschaft komplett in weiß gehüllt und der Anstieg zum Pass kräfteraubend. Über den Gletscher geht es bergab und es öffnet sich ein gigantischer Ausblick auf das Tal mit Ama Dablam und der Nordwand des Cholatse.
Nächtlicher Sternenhimmel
Wir sitzen nach dem Abendessen in der Lodge in Zhongla. Draußen ist es dunkel geworden und Nebel ist aufgezogen. Ich schaue zufällig aus dem Fenster und kann einen klaren Himmel erahnen. Auf diesen Moment habe ich gewartet. Ich renne ins Zimmer, hole die Kamera mit Weitwinkelobjektiv und laufe hastig ins Freie. Ungläubig schaue ich zum Himmel. Es dauert einige Sekunden bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Tausende, ach was abertausende Sterne sind zu sehen! Schnell baue ich die Kamera auf das Stativ und drücke mehrfach mit verschiedenen Belichtungen ab. Nach wenigen Minuten ist alles wieder vorbei und Nebel hüllt die Bergwelt ein. Sichtweite nur ein paar Meter. Es ist schwer die Lodge wieder zu finden, so neblig ist es.
Im Schlafsack liegend betrachte ich die geschossenen Bilder: Obwohl nicht auf einem Berggipfel ist dies wohl der spektakulärste Moment meiner Nepalreise. Die Krönung des Bildes ist die Ama Dablam, 6.812m hoch und einer der schönsten Berge der Erde.