Wir haben für jede Bergsportart eine eigene Schwierigkeitsbewertung unter Berücksichtigung Deiner alpinen Erfahrung, sowie der Ernsthaftigkeit einer Bergtour entwickelt. Solltest Du Dir nicht sicher sein, beraten wir Dich gerne auch am Telefon.
1. Technik für Klettersteigtouren
Für Klettersteigtouren gibt es keine allgemein anerkannte Schwierigkeitsskala. In der Praxis werden zwei Bewertungen verwendet. Die "Hüsler Skala" von wenig schwierig - extrem schwierig und die 4 - 6 stufige "Schall Skala" von A bis F, wobei wir bei unseren Programmen auf die Stufe A verzichten und den extremen Bereich zusammenfassen.Es versteht sich von selbst, dass beiextremeren Bedingungen (Sturm, Schnee, Eis, Nässe, Hitze usw.) auch eine höhere Schwierigkeit zustande kommt. Ein Puffer ist in der Selbsteinschätzung unbedingt ratsam!
Technik: B = Mäßig schwierig
Der mäßig schwierige Klettersteig ist der Übergang zwischen einem SCHWARZ markierten Bergwanderweg und einem Klettersteig. Es gibtfelsdurchsetzte ausgesetzte Passagen, die versichert sind. Stellenweise sind Eisenstifte und kurze Leitern zu überwinden. Diese Passagen sind unter Umständen bereits senkrecht.Du bist Einsteiger und verfügst über keinerlei Erfahrung im Klettersteiggehen. Vom Wandern bringst Du bestenfalls erste Erfahrungen mit. Es handelt sich um Deinen ersten Kontakt mit der Thematik Klettersteig.
Technik: B/C = Mäßig schwierig - Schwierig
Zwischenbereich und vielfach auf Klettersteigen zu finden. Anstrengende Passagen wechseln mit einfacheren B-Passagen ab. Es kommen bereits an ausgesetzten Stellen Trittstifte, Leitern, und Brücken zum Einsatz. Passagen zum Erholen/Pausieren sind noch häufig zu finden. Du bezeichnest Dich alsKlettersteig-Einsteigerund kannst auf Erfahrungen aus dem Wander- und/oder Kletterbereich zurückblicken. Du verfügst über keinerlei oder nur wenig Erfahrung im Klettersteiggehen. Es handelt sich um erste Klettersteigtouren. Du bist sportlich aktiv sowie trittsicher und schwindelfrei.
Technik: C = Schwierig
Größtenteils ist der Klettersteigschwierig, anstrengend und kräfteraubend. Der Klettersteig führt durch sehr steiles, oft senkrechtes Felsgelände. Längere und teils überhängende Leitern können vorkommen. Klammern und Stifte liegen oft weiter auseinander. Passagen zum Erholen/Pausieren sind nur noch selten zu finden.Du verfügst bereits über Kenntnisse im Klettersteiggehen und/oder hast verschiedene Klettersteigtouren im unteren Schwierigkeitsgrad unternommen. Als konditionsstarker Teilnehmer eines Klettersteigkurses unternimmst Du Touren dieses Erfahrungsgrades noch einmal mit einem Bergführer, bevor Du selbst los gehst. Du bist schwindelfrei und trittsicher.
Technik: C/D = Schwierig - Sehr Schwierig
Der Zwischenbereich C/D kommt sehr häufig auf Klettersteigen vor. Überwiegend führt der Klettersteig im schwierigen C Gelände mit wenigen Passagen zum Erholen/Pausieren. Viele Passagen sind sehr schwierig und mit D bewertet. Diese Abschnitte sind äußerst kraftraubend und anspruchsvoll.Die Begehung setzt bereits solide Erfahrung auf Klettersteigen voraus!
Technik: D/E/F = Sehr Schwierig - Extrem Schwierig
Extremer Klettersteigmit so gut wie keinen natürlichen Rastpunkten.Überhängewerden mit Leitern, Klammern und Seilen mit zum Teil weiten Abständen überwunden. Es ist sehr viel Armkraft nötig, um diese Passagen zu meistern. Ebenso ist gute Tritttechnik auf kleinen Tritten nötig. Fortgeschrittene Sicherungstechnik ist dringend zu empfehlen. Du verfügst überumfangreiche Erfahrung von schwierigen Begehungenan zum Teil sehr langen Klettersteigen. In überhängendem Gelände fühlst Du Dich wohl!
2. Kondition für alle Bergsport-Disziplinen
Die Anforderung an Deine Kondition trägt maßgeblich zu einem kalkulierbaren und reibungslosen Tourenverlauf bei. Beachte bitte bei der Einschätzung erschwerende Faktoren wie Höhe, schwerer Rucksack, schlechtes Wetter und Trittverhältnisse. Schätze Deine Konditionehrlich und realistischein und bereite Dich gewissenhaft auf die bevorstehende Tour vor. Die angegebenen Werte sollen Dir als Richtlinie dabei helfen die richtige Bergtour zu wählen. Die angegebene Gehzeit ist inkl. kurzen Trinkpausen. Größere Pausen sind hier nicht berücksichtigt und kommen zur Zeit noch hinzu.
Geringe Kondition- 3 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von 400 Höhenmetern (Hm) oder einerGehzeit von 3 Stunden.
Mäßige Kondition- 5 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von 400 - 800 Höhenmetern (Hm) oder einerGehzeit von 5 Stunden.
Gute Kondition- 7 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von 800 - 1.200 Höhenmetern (Hm) oder einerGehzeit von 7 Stunden.
Sehr gute Kondition - 10 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von 1.200 - 1.600 Höhenmetern (Hm) oder einerGehzeit von10 Stunden.
Hervorragende Kondition > 10 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von mehr als 1.600 Höhenmetern (Hm) oder einerGehzeit von mehr als 10 Stunden.
3.Die Gesamtschwierigkeit
Die Gesamtschwierigkeit errechnet einen Wert, der die Reise ins Verhältnis zu den weiteren angebotenen Reisen in der jeweiligen alpinen Sportart setzt. Dieser Wert errechnet sich aus der Einstufung in den Bereichen: Kondition, Technik, Alpine Erfahrung und Herausforderung/Risiko am Berg. Zusätzlich korrigieren unsere Bergführer den Wert aufgrund ihrer Erfahrung ggf. nach oben und unten. Diese persönliche Note ist für uns sehr wichtig, da nicht alles rechnerisch und faktisch einbezogen werden kann!
Um Dir die Übersicht im Tourenprogramm zu erleichtern, haben die Gesamtschwierigkeit und alle weiteren Symbole jeweils die Farbe der jeweiligen Alpinen Erfahrung.
4.Deine Alpine Erfahrung
Die Einteilung der Alpinen Erfahrung überträgt die erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse auf unser gesamtes Programm. So kannst Du einschätzen, welche Disziplin welche Alpine Erfahrung voraussetzt, und wo die Disziplin im gesamten Bergsportprogramm einzuordnen ist. Es gibt hier natürlich keine KLARE Abgrenzung, sondern lediglich fließende Übergänge. Die Alpine Erfahrung wird im Laufe Deiner Bergsteiger-Laufbahn ansteigen und Deine Fähigkeiten und Sinne werden im alpinen Gelände zunehmend geschärft und geschult.
Level 1 | Geringe Alpine Erfahrung | Dunkel-Grün
GERINGE ALPINE ERFAHRUNG. Du hast keine Kenntnisse Im Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln. Mögliche alpine Gefahren am Berg kannst Du noch nicht beurteilen.
MÄßIGE ALPINE ERFAHRUNG. Du hast keine oder nur geringe Kenntnisse Im Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln. Du kannst mögliche alpine Gefahren auf elementarer Ebene erkennen und einschätzen.
ERHEBLICHE ALPINE ERFAHRUNG. Du verfügst über Erfahrung aus ersten eigenständigen oder geführten Touren und idealerweise absolviertem Einsteigerkurs in dieser alpinen Sportart. Im Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln bist Du unter erneuter Anleitung vertraut. Du kannst mögliche alpine Gefahren passabel erkennen und einschätzen.
HOHE ALPINE ERFAHRUNG. Du verfügst über Erfahrung aus zahlreichen eigenständigen oder geführten Touren in dieser alpinen Sportart. Im Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln bist Du gut vertraut. Du kannst mögliche alpine Gefahren erkennen und beurteilen.
SEHR HOHE ALPINE ERFAHRUNG. Du verfügst über umfangreiche Erfahrung aus zahlreichen eigenständigen oder geführten Touren in dieser Sportart. Im Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln bist Du gut vertraut. Du kannst mögliche alpine Gefahren erkennen und beurteilen.
Winter: Sehr schwierige Skitouren/Hochtouren GS 4.3 - 5 | Sehr schwieriges Freeride GS 5 | Sehr schwieriges Eisklettern GS 4 - 5
5. Ernsthaftigkeit / Risiko am Berg
Der Begriff Ernsthaftigkeit / Risiko beschreibt die objektiven (von der Natur ausgehenden) & subjektiven (vom Faktor Mensch ausgehenden) Gefahren bei einer Unternehmung und ist als Warnhinweis zu verstehen. Als Spezialreiseveranstalter sehen wir uns in der Pflicht, auf mögliche Gefahren und Risiken unserer Unternehmungen, insbesondere bei alpinistischem Hintergrund, hinzuweisen.
Die Ernsthaftigkeit setzt sich aus drei Faktoren zusammen:
1. Wie ernsthaft/ riskant ist die Tour in Bezug auf die von der Natur zu erwartenden Gefahren?
2. Wie ernsthaft/ riskant ist die Tour in Bezug auf die vom Faktor Mensch zu erwartenden Gefahren?
3. Welche Folgen sind bei ungünstigen Bedingungen zu erwarten?
Je ernsthafter die Touren mit Blick auf die Gefahren zu nehmen sind, desto wichtiger ist eine ernsthafte (aufrichtige, ehrliche) Selbsteinschätzung des Teilnehmers, ob er die zu erwartenden Gefahren und Risiken in Kauf nehmen will. Unser Bergführer wird zwar im Rahmen seines Risikomanagements alles tun, um die zu erwartenden Gefahren und Risiken möglichst gering zu halten, aber weder kann unser Bergführer am Berg absolute Sicherheit garantieren, noch kann unser Bergführer, vor allem in sehr anspruchsvollen Situationen das für Deine sichere Bewältigung von Risikosituationen nötige Eigenkönnen ersetzen!
Gering / Einfache alpine Unternehmung
Der Routenverlauf birgt für den Teilnehmer überwiegend geringe objektive Gefahren, welche hauptsächlich durch natürliche Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, Schneefall, beeinflusst werden. Vereinzelte Stellen können Steinschlag - und absturzgefährdet sein. Ungünstige objektive Bedingungen, sowie subjektive Gefahren, wie z.B. mangelnde Erfahrung (Selbstüberschätzung, Leichtsinn, Unkenntnis), Ausrüstungsmängel, mangelnde Vorbereitung, können zu einer Erhöhung des Gefahrenpotentials führen und eine Änderung der Routenführung, oder den Abbruch der Tour notwendig machen.
Durch die Länge & Art der Tour ist ein Rückzug/Abbruch mit geringem Aufwand möglich.
Mäßig / Mittlere alpine Unternehmung
Der Routenverlauf birgt für den Teilnehmer überwiegend geringe objektive Gefahren, welche hauptsächlich durch natürliche Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, Schneefall, Lawinenlage, beeinflusst werden. Einige Stellen können Steinschlag - und absturzgefährdet sein. Ungünstige objektive Bedingungen, sowie subjektive Gefahren, wie z.B. mangelnde Erfahrung (Selbstüberschätzung, Leichtsinn, Unkenntnis), Ausrüstungsmängel, mangelnde Vorbereitung, können zu einer Erhöhung des Gefahrenpotentials führen und eine Änderung der Routenführung, oder den Abbruch der Tour notwendig machen.
Durch die Länge & Art der Tour ist ein Rückzug/Abbruch mit mäßigem Aufwand möglich.
Erheblich / Anspruchsvolle alpine Unternehmung
Der Routenverlauf birgt für den Teilnehmer überwiegend erhebliche objektive Gefahren, welche durch natürliche Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, Steinschlag, Eisschlag, Absturz, Gletscherspalten und Lawinengefahr beeinflusst werden. Ungünstige objektive Bedingungen, sowie subjektive Gefahren, wie z.B. mangelnde Erfahrung (Selbstüberschätzung, Leichtsinn, Unkenntnis), Ausrüstungsmängel, mangelnde Vorbereitung, können zu einer Erhöhung des Gefahrenpotentials führen und eine Änderung der Routenführung, oder den Abbruch der Tour notwendig machen.
Durch die Länge & Art der Tour ist ein Rückzug/Abbruch an zahlreichen Stellen nicht möglich, oder nur mit erheblichem Aufwand zu realisieren.
Groß / Herausfordernde alpine Unternehmung
Der Routenverlauf birgt für den Teilnehmer überwiegend große objektive Gefahren, welche, durch natürliche Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, Steinschlag, Eisschlag, Gletscherspalten und Lawinengefahr beeinflusst werden. Hinzu kommen Höhenprobleme, schlechte Erreichbarkeit, z.B. im Falle einer Rettung. Ungünstige objektive Bedingungen, sowie subjektive Gefahren, wie z.B. mangelnde Erfahrung (Selbstüberschätzung, Leichtsinn, Unkenntnis), Ausrüstungsmängel, mangelnde Vorbereitung, können zu einer Erhöhung des Gefahrenpotentials führen und eine Änderung der Routenführung, oder den Abbruch der Tour notwendig machen.
Durch die Länge & Art der Tour ist ein Rückzug/Abbruch an vielen Stellen nicht möglich, oder nur mit großem Aufwand zu realisieren.
Sehr Groß / Sehr herausfordernde alpine Unternehmung
Der Routenverlauf birgt für den Teilnehmer überwiegend sehr große objektive Gefahren, welche durch natürliche Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Steinschlag, Eisschlag, Gletscherspalten und Lawinengefahr beeinflusst werden. Hinzu kommen die Gefahren großer Höhe, extremer Temperaturen, schlechte bis sehr schlechte Erreichbarkeit, z.B. im Falle einer Rettung. Ungünstige objektive Bedingungen, sowie subjektive Gefahren, wie z.B. mangelnde Erfahrung (Selbstüberschätzung, Leichtsinn, Unkenntnis), Ausrüstungsmängel, mangelnde Vorbereitung, können zu einer Erhöhung des Gefahrenpotentials führen und eine Änderung der Routenführung, oder den Abbruch der Tour notwendig machen.
Durch die Länge & Art der Tour ist ein Rückzug/Abbruch an den meisten Stellen nicht möglich, oder nur mit extrem großem Aufwand und zeitlichem Verzug zu realisieren.
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