Der höchste Berg Deutschlands! Die Zugspitze zieht mit ihren 2.962 Metern Höhe seit jeher Bergsteiger und Bergwanderer in ihren Bann. Bereits 1897 wurde der Grat zwischen Zugspitze und Hoher Blassen vollständig begangen und erklettert. Der Name beruht auf dem 25-jährigen Jubiläum der DAV-Sektion München im Jahre 1894. Mit Spenden wurde über Jahre hinweg ein „Jubiläumsweg“ am Prestigeberg Zugspitze erbaut, der auch heute noch sehr beliebt ist und nichts an Schönheit verloren hat! Unterschätzen darf man diese klassische Bergtour allerdings nicht!
Von der Baustelle auf den Gipfel
Die meisten Bergsteiger starten auf den Jubiläumsgrat von der Zugspitze bis zur Alpspitze, und mit einer Seilbahnfahrt auf die Zugspitze. Die Zugspitzbahn wird 2017 neu erbaut und momentan ist der Gipfel eine Baustelle. Der Kran hat bereits einen goldenen Zacken des „Wahrzeichens“, dem Gipfelkreuz, abgebrochen... Glücklicherweise haben dieses die Bergführer aus Garmisch wieder geborgen und gesichert. Der Gipfelblick ist schnell genossen, wir haben genug gesehen und starten voll motiviert auf die ersten Meter am Jubelgrat. Wir sind gespannt, was uns erwartet und die Konzentration ist hoch. Jeder Tritt muss sitzen. Es ist September, angenehm ist die Temperatur, und das Wetter ist herbstlich klar. Einfach perfekt...
Auf und Ab am Jubiläumsgrat
Es geht gemächlich los am Grat, die Kletterei und das Gelände sind sehr angenehm. Ungewöhnlich ist der Start auf eine Tour. Es geht bergab... Nach und nach wird der Grat steiler und die Kletterstellen werden anspruchsvoller. Einige Passagen haben ein Drahtseil, aber die überwiegenden Passagen müssen wir uns selbst sichern oder frei gehen. An einigen Stellen tut das Seil wirklich gut, denn es geht steil hinunter und das Gelände ist sehr absturzgefährdet. So geht es auf und ab bis auf die drei exponierten Höllentalspitzen. Kletterei, Gehgelände und Klettersteigpassagen wechseln sich immer wieder ab. Eine Pause tut gut. Wir müssen mit unseren Kräften haushalten, denn wir sehen noch den langen Weiterweg zur Alpspitze.
Grathütterl und die Vollkarspitzen
Das Ambiente und der Ausblick sind atemberaubend. Endlich erreichen wir die Biwakschachtel am Grat. Seit 2011 thront diese Notunterkunft mitten auf dem Grat und hat bereits vielen Bergsteigern das Leben gerettet. Selbstüberschätzung und Wetterumschwünge sind hier das Problem. Bei uns passt alles. Wir kommen gut voran und genießen die Pause im Schatten der Hütte. Nach der Grathütte wird es anspruchsvoll. Die äußere Höllentalspitze (2.720 m) und die Vollkarspitze (2.618 m) haben es in sich. Steile, versicherte Stellen und kräftezehrende Abstiege fordern uns. Ganz frisch sind wir nicht mehr. Die Länge macht sich bemerkbar.
Grieskarscharte und Alpspitze
Das Ende ist in Sicht und wir nähern uns dem Hochblassen. Ab hier beginnt der Abstieg zur Grieskarscharte durch gestuftes Gelände und Schotter. In der Scharte entscheiden wir uns für den Gegenanstieg zur Alpspitze und nehmen den wunderbaren Gipfel noch mit. Das „Mitnehmen“ gestaltet sich allerdings wesentlich anstrengender als gedacht... Endlich ist das Gipfelkreuz in Sicht und wir froh sind, dass es ab nun nur noch bergab geht. Der Abstieg führt über die Alpspitze Ferrata und fällt uns sehr leicht. Die zahlreichen Eisenklammern und Drahtseile erleichtern uns den Abstieg zur Seilbahn am Osterfelderkopf sehr.
Osterfelder Kopf und Alpspixx
Wir haben es geschafft! Die Seilbahn ist erreicht und wir genießen ein kühles Getränk auf der wunderschönen Terrasse über den Dächern von Garmisch-Partenkirchen. Zum Abschluss gehen wir noch kurz zur Alpspixx, der Aussichtsterrasse, die für viel Aufsehen gesorgt hat. „Braucht's das?“ - Das fragen auch wir uns... Der Ausblick ist trotzdem überwältigend und wir genießen diesen in vollen Zügen. Vor uns das Garmischer Land, neben uns das Höllental und hinter uns der gewaltige Jubiläumsgrat mit seiner Länge von über 5 km. Glücklich und zufrieden steigen wir in die letzte Bahn und schweben ins Tal... Schön war's!
Die Fakten zum Jubiläumsgrat an der Zugspitze
Der Jubiläumsgrat ist eine sehr anspruchsvolle Tour und wird häufig unterschätzt. Die Länge der Gratüberschreitung von der Zugspitze zur Alpspitze ist enorm und fordert einen konditionsstarken und guten Bergsteiger. Während der Tour gibt es keine Wasserstellen und die Höhe ist auch nicht zu unterschätzen. Wetter, Verhältnisse und fehlende Rückzugsmöglichkeiten machen eine sorgfältige Tourenplanung bei bestem Wetter unverzichtbar. Die Tour ist KEIN Klettersteig und über weite Passagen gibt es keine Sicherung mit einem Drahtseil. Vielmehr ist seilfreies Klettern im zweiten Schwierigkeitsgrad gefragt und eine hervorragende Trittsicherheit ist zwingend nötig! Die richtige Selbsteinschätzung erspart viel Angstschweiß und letzendlich auch unnötiges Risiko. Gut vorbereitet ist die Tour ein absoluter Genuss und darf in keinem Tourenbuch fehlen!
Material:
Klettersteigset
Helm
Klettergurt
Seil
Ausreichend zu Trinken!
Anforderungen:
Hervorragende Kondition
Klettern ohne Sicherung im 2ten Schwierigkeitsgrad
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